Aminosäuren und kardiovaskuläre Ereignisse

Bisher wusste man nur wenig über die Aufnahme von Aminosäuren und dem Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse (Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems). Teilnehmer einer großen iranischen Studie wurden über einen Zeitraum von 6,7 Jahren beobachtet. Zu Beginn und nach Ablauf der Studie wurde die Protein- und Aminosäurenaufnahme ermittelt. Eine höhere Aufnahme von Glutaminsäure und Prolin erhöhte das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse. Eine höhere Nahrungszufuhr von schwefelhaltigen Aminosäuren sowie von Arginin, Glycin, Histidin, Leucin und Tyrosin verminderten das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse.

Referenz:
Parvin Mirmiran et al.: Contribution of dietary amino acids composition to incidence of cardiovascular outcomes: A prospective population-based study. Nutrition, Metabolism and Cardiovascular Diseases, Available online 15 May 2017

Leucin und Muskelproteinsynthese

Es ist bekannt, dass bei älteren Menschen die Muskelproteinsynthese schlechter wird, was darauf zurückzuführen ist, dass der Muskelstoffwechsel eine geringere Sensitivität für die Aminosäurenkonzentrationen hat, und die Muskelproteinsynthese deshalb schlechter auf die Aminosäurenkonzentrationen reagiert. Dem liegen Störungen der Muskelsignalwege zugrunde, insbesondere besteht eine Störung des mTORC1-Signalweges. Diese Störung der Proteinsynthese kann durch Veränderung der Eiweiß- und Aminosäurenzufuhr beeinflusst werden. Von großer Bedeutung ist hier insbesondere die Leucinsupplementierung. Problematisch ist allerdings, dass eine lang andauernde Hochdosis-Leucin-Supplementierung auch mögliche nachteilige Effekte hat, z.B. eine Förderung von Insulinresistenz und Tumorentstehung.

Referenz:
Jean-Pascal De Bandt: Leucine and Mammalian Target of Rapamycin–Dependent Activation of Muscle Protein Synthesis in Aging. J Nutr. 2016 Dec;146(12):2616S-2624S. Epub 2016 Nov 9.

Leucin verbessert Trainingsleistung

In einer Studie der Leeds Metropolitan University wurde der Effekt einer Leucin-Supplementierung auf die Trainingsleistung von untrainierten Männern untersucht. 26 untrainierte Männer erhielten entweder vier Gramm Leucin oder ein Placebopräparat. Alle Studienteilnehmer führten zwei mal pro Woche ein Widerstandstrainingsprogramm durch. Das Trainingsprogramm erstreckte sich über einen Zeitraum von 12 Wochen. Die Probanden, die Leucin erhalten hatten, zeigten bei verschiedenen Krafttests signifikant bessere Ergebnisse als die Probanden in der Placebogruppe.

Referenz:
Ispoglou T et al.: Daily L-leucine supplementation in novice trainees during a 12-weeg weight training programm; Ind J Sports Physiol. Perform. 2011 Mar; 6(1): 38-50